Geschichte der Punkmusik

Lederjacken mit glänzenden Nieten, bunt gefärbte Haare, verzerrte, schreiende Gesichter der Sänger – das ist Punk. Eine Musikrichtung, deren Entwicklu

Lederjacken mit glänzenden Nieten, bunt gefärbte Haare, verzerrte, schreiende Gesichter der Sänger – das ist Punk. Eine Musikrichtung, deren Entwicklung parallel zu ihrer Subkultur die Jugend einnahm und seit Jahrzehnten nicht an Beliebtheit verloren hat.

Die Ursprünge

Es geschah während der 1970er-Jahre in urbanen Zentren und Metropolen wie London und New York: der verbreitete und populäre Rock ’n‘ Roll wurde als Musikrichtung vielen jungen Zuhörern und Musikbegeisterten zu langweilig, zu zahm, zu kontrolliert. Es brauchte eine ungeschliffene, ungestüme und somit rebellischere Version der Rockmusik, um die eigene Anti-Establishment-Attitüde auszudrücken. Untermalt von einer oder zwei lauten Gitarren, Bass und Schlagzeug, ist das Hauptkennzeichen der Punkmusik der schreiende Gesang: es wurden ursprünglich Themen wie gesellschaftliche und politische Rebellion und Umwälzung, individuelle Unangepasstheit und nihilistische Weltsicht behandelt. Heute ist das Genre des Punk ein fester Bestandteil der Mainstream-Musik und beschäftigt sich, wie fast jede Musikrichtung, mit einer Bandbreite unterschiedlichster Inhalten.

Das Erfolgsrezept

Unterstützt und getragen von den gesellschaftlichen und mentalen Umwälzungen der 1960er und 1970er konnte sich der Punk als Musik und dazugehörige Subkultur an einem bestimmten Image festmachen: die einfachen, fast dilettantischen Strukturen in Band und Musik, die lässige, gleichgültige und weltkritische Einstellung der Bandmitglieder fanden gegenüber der bestehenden, kommerzialisierten und auf Begabung und Virtuosität basierender Musikkultur großen Anklang. Das Konzept eines rebellischen, unzähmbaren jungen Geistes, welcher der alten, staubigen Mainstream-Musik den Kampf ansagt, aber dem sein eigener Erfolg irgendwie egal zu sein scheint, traf den Nerv der Zeit und sorgte für die schnelle Verbreitung und Beliebtheit des Punk.

Berühmte Figuren

Antikapitalistische und sozialkritische Inhalten sind seit dem Beginn des Punk bis heute das Markenzeichen der bekannten Bands und Musikern dieses Genres: von den Sex Pistols, The Clash oder den Ramones über Iggy Pop und Lou Reed bis hin zu aktuellen Punkrockern wie Green Day oder Fall Out Boy symbolisieren die Musiker und ihre Songs eine jugendliche Mentalität von Gegenkultur. Songtitel wie God Save The Queen, Anarchy in the UK oder London Calling wurden zum Sinnbild für den Punk-Lebensstil und dessen Unangepasstheit, Systemkritik und Untergrund. Bis heute finden sich bestimmte Zeilen oder Namen von Punksongs auf den Rückseiten von Lederjacken, auf Taschen, Flaggen und Aufklebern. Selten war es so einfach, mit ein paar Worten die eigene Weltsicht und antikonformistische Lebenseinstellung zusammenzufassen und nach außen zu tragen.

Punk’s not dead

Die Popularität des Punk reißt auch im 21. Jahrhundert nicht ab. Mittlerweile haben Mainstream- Musiklabels, die Mode- sowie die Werbeindustrie erkannt, wie weit verbreitet und beliebt

der Punkrock mit seiner Wut, seiner Genervtheit, seiner trotzigen Fuck you-Attitüde in der jungen Gesellschaft ist. Man findet heutzutage keinen Fashionstar ohne Lederjacke, keinen Klassenraum ohne bunte Haarfarben, kaum einen Werbespot, der nicht auf die rockige Untermalung mit Punkmusik setzt. Es bleibt also trotz aller Kommerzialisierung dasselbe Erfolgsrezept: ein Ausdruck jugendlichen Kämpfertums, der das System mit seinen Traditionen und Reglementierungen anprangert, wird mit dem Image der Rebellion und des wütenden Mutes stets seine Anhängerschaft und Wirkungsmacht entfalten.

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