Die Symbolik des Punk, eine wilde, impulsive Unangepasstheit und emotionaler, wütender Kampf gegen das Establishment, verkörpert niemand so sehr wie die britische Punkband The Sex Pistols. Der Erfolg der Band in den 1970ern geht Hand in Hand mit der Ikonisierung ihrer Mitglieder, allen voran des Bassisten Sid Vicious.
Romantische Milieuschilderung
1986 wurde der Spielfilm Sid & Nancy erstmals ausgestrahlt: Regisseur Alex Cox schildert darin die mehr oder weniger wahre Biografie des Sid Vicious, sowie dessen Liebesbeziehung zu seinem Groupie. Angelehnt an wahre Begebenheiten erzählt der Film die herzzerreißende Geschichte des Liebespaares mit einer beeindruckenden Darbietung des Schauspielers Gary Oldman.
Sid lernt Nancy durch seinen, von Konzerten, Drogen und Alkoholexzessen geprägten Lebensstil kennen. Nach einer gemeinsamen Nacht im Heroinrausch werden die beiden ein Paar. Stets begleitet vom nun alltäglichen Heroinkonsum, verbringt Nancy ihre Zeit damit, der Band zu folgen, Konzerte zu organisieren und zu besuchen und mit Sid herumzureisen. Ihre romantisierte Scheinwelt aus Drogenrausch, Aggressionen, Selbstverletzung und Größenwahn treibt die Depression des Paares voran. Die Abwärtsspirale nimmt schließlich ihren Lauf, und nach zahlreichen Konflikten kommen Sid und Nancy um.
Der Film ist niederschmetternd, kitschig, traurig, abstoßend und herzzerreißend romantisch. Wenn am Ende, kurz vor dem Abspann, Rest In Peace in blutroten Buchstaben erscheint, wünscht man sich, dass sie wirklich Frieden gefunden haben.