Die Subkultur zur Musik

Mit neonrot gefärbten Haaren, Piercings, Springerstiefeln und Lederjacken kennzeichnen junge Punks ihre Zugehörigkeit zu einer Subkultur, die sich Non

Mit neonrot gefärbten Haaren, Piercings, Springerstiefeln und Lederjacken kennzeichnen junge Punks ihre Zugehörigkeit zu einer Subkultur, die sich Nonkonformität, Rebellion und Andersartigkeit auf die Fahnen geschrieben hat. Seit den 1970er-Jahren gehören Punks zum Bild einer jeden Großstadt, zu Bahnhöfen, Szenevierteln und Musikclubs: Die Mitgliederzahl der Punk-Subkultur steigt und steigt.

No future

Der Begriff Punk bedeutet faulendes Holz, etwas Wertloses, Weggeworfenes; willkürlich als Selbstbezeichnung gewählt, symbolisiert die Subkultur damit ihre Ablehnung von traditioneller, reglementierter Gesellschaft, Establishment, Erwartungen und Konformität. Der von einem Sex-Pistols-Song geprägte Slogan No future taucht in der Szene immer wieder auf und fasst die nihilistische, wütende Mentalität einer Jugend zusammen, die sich als Abfall der Gesellschaft und austauschbare Figuren in einem größeren System sehen.

Ursprünglich war es der Lebensinhalt eines Punks, sich mithilfe der Punkrockmusik von der Gesellschaft abzugrenzen, die Anti-Establishment-Attitüde klar zu zeigen und sich Kapitalismus, Imperialismus und Yuppie-Mentalität sowie der Polizei- und Staatsgewalt gegenüberzustellen. Im Zuge der Beliebtheit und Verbreitung der Punkmusik vergrößerte sich die Szene jedoch immens und vereinnahmte Club- und Discokultur mit Inhalten wie Kriminalität, Drogenkonsum, Gewalt und Exzess.

Gegen alle Konventionen

Die Anti-Haltung der Punkbewegung war in mangelnder Orientierung, Zukunftsperspektiven und Toleranz begründet, die ihnen von der Mehrheit der Gesellschaft in Großbritannien sowie in den Großstädten Amerikas und Europas entgegenschlug. Mittlerweile ist diese Geisteshaltung das Lebensgefühl der modernen Generation von jungen Punks.

Nihilismus, Antikapitalismus, Antietatismus und individuelles Anderssein prägen die Mentalität der Punkkultur. Ausgedrückt wird diese neben der Musik mit dem spezifischen Erscheinungsbild, das die klassischen Mode- und Schönheitsideale ablehnt, verachtet und lächerlich macht. Das Konzept der Freiheit des Einzelnen gegenüber einer zu Konformität gezwungenen Gesellschaft wird außerdem in Kunstformen wie Malerei, Graffiti, Albumcoverdesign und eigenen Lebensstilen wie Straight-Edge-Veganismus ausgedrückt.

Die Message ist klar: eine Ansage an die gesellschaftliche Elite, ein Schrei ins Gesicht aller angepassten, gelangweilten Durchschnittsbürger, eine Anklage an die imperialistische, von Konsumzwang und Ausbeutung sowie Diskriminierung geprägte Standardgesellschaft, ein Mittelfinger gegenüber allen Konventionen. Punk zu sein ist die ultimative Abgrenzung. Gepaart mit einer Gleichgültigkeit, auch gegenüber sich selbst, entsteht eine Subkultur von Solidarität, Anonymität in der Gruppe sowie vielleicht ein Ort, an dem junge Menschen sie selbst sein können, unabhängig von sozialen Erwartungen, politischer Meinungsmache, finanziellem Druck oder einer Verurteilung durch Andere. Denn wer sich selbst keine Zukunft zuschreibt, dem kann nichts genommen werden.

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